Der Sonntag lebte von persönlichen Geschichten – musikalisch untermalt und stimmig erzählt.
Die beiden Programmpunkte im Wasserschloss Wyher waren komplett ausverkauft. Mit «Briefwexel» brachten Albin Brun und Ruedi Häusermann am Sonntagmorgen ihren persönlichen, in gereimter Form verfassten Mailverkehr vors Publikum. Von Gratiskaffee und Popgesäusel im Autohaus über die Arbeit am Streichquartett bis hin zum Tod: der musikalisch untermalte Schlagabtausch war direkt aus dem Leben gegriffen, unverstellt und humorvoll. Albin Brun, der an vielen Jazzfestivals Europas spielt, und Ruedi Häusermann, der auf den grossen deutschsprachigen Theaterbühnen inszeniert, zeigten sich im Schloss von einer persönlichen Seite.
Das Publikum konnte gar nicht genug kriegen vom Auftritt von Sousou und Maher Cissoko: dem schwedisch-senegalesischen Paar, das grenzüberschreitende Musik in fünf Sprachen zum Klingen brachte. Besonders faszinierend: die Kora. Eine westafrikanische Stegharfe, für deren Beherrschung die Familie Cissoko seit Generationen bekannt ist. Bei ihrem Auftritt erzählte die schwedische Sängerin und Multiinstrumentalistin Sousou, wie sie den senegalesischen Kora-Spieler und Perkussionisten Maher durch ihre gemeinsame Faszination für das Instrument kennenlernte. Dem Duo gelang ein gefühlvolles Zusammenspiel, das im Schloss bestens zur Geltung kam.
Den Abschluss machte das Konzert von Tr!nkMish in der Ettiswiler Pfarrkirche. Das junge Trio um Patricia Moos, Mink Schwab und Michelle Probst von der Hochschule Luzern – Musik setzte gekonnte Dreistimmigkeit ein, sanft untermalt von Gitarre, Ukulele, Klavier oder Shrutibox: einem indischen Instrument mit Ventilklappen. In «goldigi Momänt» sangen die vokalstarken Musikerinnen über die kleinen Dinge im Leben, die sie glücklich machen. Unterstützt wurden sie dabei von den fast hundert Stimmen im Publikum. Ein Gänsehautmoment, welcher der 21. Ausgabe des Stimmen Festivals Ettiswil ihren krönenden Abschluss versetzte.
«Wir konnten die Menschen bewegen – sei das körperlich beim Tanzen oder innerlich, wenn sie von der Musik zu Tränen gerührt wurden», sagt Andreas Wigger. Der neue Festivalleiter zieht eine positive Bilanz. Auch innerhalb des 17-köpfigen Organisationsteams habe die Zusammenarbeit reibungslos funktioniert. «Ich schaue mit zwei lachenden, aber sehr müden Augen auf die letzten vier Tage zurück.» Esrin Sossai, seit dieser Festivalausgabe die musikalische Leiterin, stimmt dem Festivalleiter zu. «Es war unglaublich schön, wie meine Ideen bei der Programmierung an diesem Wochenende zu Klängen wurden.» Auch im nächsten Jahr erklingen die Stimmen wieder unter diesem Leitungsduo: vom 4. bis 7. Juni 2026.
Fotos: Markus Frömml
Text: Anna Graf
Am Freitag, 17. Oktober, gibt es in Ettiswil wieder etwas für die Ohren: Im Rahmen der 18. Tage der Kulturlandschaft Luzern tritt Ursina im Duo in der Sakr ...
Das Stimmen Festival Ettiswil 2025 hat die Menschen auf unterschiedlichste Weise berührt: Es hat zum Tanzen eingeladen, zum Träumen angeregt, zum Lachen ge ...
Der Sonntag lebte von persönlichen Geschichten – musikalisch untermalt und stimmig erzählt.Die beiden Programmpunkte im Wasserschloss Wyher waren komplett ...
Der Samstag stellte Stimmen ins Rampenlicht, die kaum unterschiedlicher hätten sein können. Was alle gemeinsam hatten: starke Botschaften und viel Power. L ...
Während der Festivaldonnerstag ganz im Zeichen der Bewegung und des Tanzes stand, boten die drei Konzerte am Freitag eine musikalische Weltreise, die auch ...
So viel Tanz gab es am Stimmen Festival Ettiswil wohl noch nie. Die 21. Festivalausgabe startete mit einem Lindy-Hop-Workshop, einer eingespielten Band und ...