Während der Festivaldonnerstag ganz im Zeichen der Bewegung und des Tanzes stand, boten die drei Konzerte am Freitag eine musikalische Weltreise, die auch im Sitzen funktionierte.
Zum ersten Mal fand ein Stimmfenster – die frei zugänglichen am Stimmen Festival Ettiswil – in der Sakramentskapelle statt. Dominique Hunziker und Agustín del Pozo füllten das geschichtsträchtige gotische Bauwerk mit südamerikanischen Klängen. Sie mit einer fast kindlich anmutenden und doch raumfüllenden Stimme sowie Gitarre, er mit Backing Vocals, Gitarre und Ronroco – einer Art kleine Mandoline. Ihr stimmiges Zusammenspiel erzählte die Geschichte, wie sie von Guatemala und er von Argentinien in die Schweiz kamen, um Musik zu studieren. Vom Träumen und vom Fremdsein: Rund 80 Menschen füllten die Kirchenbänke bei diesem sehr intimen Konzert.
In ähnlicher Zusammensetzung traten später Elina Duni und Rob Luft auf die Bühne in der Büelacherhalle. Für ihr kreatives Schaffen, das traditionelle albanische Volkslieder aus ihrer ersten Heimat mit zeitgenössischem Jazz kombiniert, wird Elina Duni dieses Jahr mit dem Swiss Jazz Award ausgezeichnet. Gemeinsam mit dem Gitarristen Rob Luft – ein Rising Star der Londoner Jazzszene – nahm sie die 140 Menschen im Publikum mit auf eine Reise. Von italienischem Liebeskummer über albanische Lebensfreude bis hin zum Schlaflied auf Farsi: allen Kompositionen war der ganz eigene Stil der Musikerin anzuhören. Rob Luft bezeichnete sie gegen Ende des Konzerts als "Queen of Darkness". So kam der Kummer in "schönster Abestärn" – einem berndeutschen Liebeslied – besonders gut zur Geltung. Dass das Duo auch C-Dur kann, zeigte die lebhafte Adaption von Serge Gainsbourgs "Couleur Café".
Den Abschluss machte Heiri Känzig's Travelin'. Dieses Album half Esrin Sossai, der musikalischen Leiterin vom Stimmen Festival Ettiswil, mit seinen warmen Klängen durch den Luzerner Winter. Auf der Bühne standen sechs Vollblutmusizierende, die ihr Handwerk bestens verstehen. Heiri Känzig mit pulsierenden Linien am Kontrabass, Matthieu Michel mit fesselnder Kraft an der Trompete, Amine Mraihi mit flatterhaftem Anschlag an der Oud, Marc Méan mit lyrischer Raffinesse am Klavier und Lionel Friedli mit viel Drive am Schlagzeug. Dazu Raphaëlle Brochet, die ihre Stimme gekonnt als Instrument einsetzte – mal mit asiatischen Elementen, mal mit Scat-Gesang, mal wie eine E-Gitarre. Vom Tanz mit den Delfinen zur Nighttime in Mombasa: Der Freitagabend verwob verschiedenste Orte, Sprachen und Gefühle zu einem stimmigen Klangteppich.
Fotos: Markus Frömml
Text: Anna Graf
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